Exkursion zu Entsorgungsspezialisten für Elektroschrott

BAUDENBACH – WAS STECKT EIGENTLICH IN EINEM COMPUTER? DIESER FRAGE GINGEN DIE MÄDCHEN UND JUNGEN DER BAUDENBACHER MITTAGSBETREUUNG NACH UND DAZU GANZ IN DER NÄHE AUF EINE SPANNENDE ENTDECKUNGSTOUR. DABEI SOLLTE AUCH EIN HAUCH DES GOLDFIEBERS ENTSTEHEN, DAS IM 19.JAHRHUNDERT VOM GROSSEN GLÜCK HATTE TRÄUMEN LASSEN.

Was an Gold und anderen wertvollen Bestandteilen in einem Computer steckt, erfuhren die Schülerinnen und Schüler der Baudenbacher Mittagsbetreuung bei einer Exkursion im Entsorgungsunternehmen Walch. © Harald Munzinger

Nun mussten die Kids allerdings nicht mühsam am Fluss versuchen, Goldpartikel aus unverfestigten Sedimenten zu waschen, sondern erfuhren von Matthias und Kevin Walch, wo Gold und andere Edelmetalle im Elektroschrott stecken. Dazu wurde der mitgebrachte Inhalt des zerlegten Computers analysiert, Leiterplatten erläutert und die diversen Stoffe getrennt.

Immer wieder kam dabei Gold zur Sprache und weckte die Neugierde, ob sich da vielleicht gerade unermesslicher Reichtum offenbart, um zu erfahren, dass die immer dünneren Auflagen nur in großer Menge ertragreich seien. Doch das sollte ja auch nicht das zentrale Thema der kleinen Exkursion sein, sondern  bewusst machen, dass man Schrott nicht einfach wegwerfen dürfe, sondern seine Bestandteile in den Kreislauf zurückgeführt werden müssen.

Interessanter Rundgang

Deshalb waren die Mädchen und Jungen der Mittagsbetreuung im Baudenbacher Kindergarten unter Leitung von Petra Maderer und Andrea Freimann-Jordan auch willkommene Gäste bei der Unternehmerfamilie Walch. Schließlich könne das Bewusstsein für Wertstoffe nicht früh genug geschult werden. Die Kids waren mit großem Interesse bei der Sache und konnten beim Rundgang bestaunen, was auf dem inzwischen 8000 Quadratmeter großen Gelände am Ortsrand vom Handy bis zum voluminösen medizinischen Gerät ankommt, in die Einzelelemente zerlegt, sortiert und von möglichen Schadstoffen befreit zur Wiederverwertung an die Adressen spezialisierter internationaler Unternehmen geht.

Großes Dienstleistungsspektrum

Angefangen hatte alles in einer Garage in Neustadt, die schon bald zu klein werden sollte und sich das Unternehmen seit 1996 auf dem Areal einer ehemaligen Baufirma in Baudenbach zum Entsorgungsspezialisten und dabei auch Verfahren entwickeln konnte, mit denen man heute teilweise europaweit ein Alleinstellungsmerkmal hat. Das Dienstleistungsspektrum reicht von der Altlastensanierung bis zur Zerlegung kompletter Industrieanlagen, wobei man nach Auskunft von Matthias Walch Nischen besetzt, in Forschungsprojekten tätig ist, im Netzwerk mit Experten agiert und die Fühler über Europa hinaus ausstreckt. So gibt es unter anderem Geschäftsbeziehungen nach Japan. Ein weiteres Standbein des Familienunternehmens ist der Edelmetallhandel und Ankauf von Gold, das im Induktionsofen homogen geschmolzen und mit einem speziellen Verfahren der genaue Goldgehalt ermittelt wird.

Harald J. Munzinger